Ein Urlaub der anderen Art

10. Oktober 2022

Urlaubsreif war ich schon länger, doch die Pandemie gestattete es kaum einmal, von der Apotheke fern zu bleiben und auszuspannen. Doch jetzt war es endlich soweit und die wichtigste Frage war zunächst: Welchen Urlaub möchte ich mir nach diesen zwei anstrengenden Jahren gönnen?  

Lange wurde hin und her überlegt, mehrere Reiseziele erschienen am Horizont, mal wieder nach Irland, meinem Lieblingsreiseland? Doch Fliegen in unseren turbulenten Zeiten kam nicht in Frage, mit dem Auto zu fahren war da auch keine Option, viel zu weit weg … 

Also vielleicht das Fahrrad? Kurzum fasste ich den Entschluss, mich auf eine Reise mit meinem Stadtrad zu begeben und auf dem Donauradweg von Wien nach Belgrad zu fahren.  

Ein besonderes Gefühl der Freude, aber auch des Respektes vor dieser Strecke hat mich bei der Verabschiedung meiner Liebsten erfasst. (Fotocredit: Tina Freiberger)

Nach einer vierwöchigen Vorbereitungszeit, in der mein Stadtrad zum Reiserad umgebaut wurde, meine Fahrradlandkarten bestellt waren, mein anderes Telefon wieder in Betrieb genommen wurde, um „offline“ zu bleiben und keine Nachrichten von der Arbeit zu erhalten; Zelt, Isomatte und meine Fahrradtaschen an Vorder- und Hinterrädern montiert wurden, konnte es losgehen. 

Letzter Check: habe ich meinen Ersatzschlauch dabei? Das Multitool griffbereit in der Lenkertasche? Meine Reiseapotheke in der kleineren Fahrradtasche vorne links? 

Um 7 Uhr morgens startete ich von meiner Wohnung in Wien, Richtung Bratislava.  

Kilometer für Kilometer ging es zügig Richtung Bratislava, Komarom, Esztergom und mein erstes großes Etappenziel, Budapest.  

Mein Tag war gut eingespielt. Die Tagesdosis meines selbstentwickelten Magnesiumpräparates „Josephs Entspanner“ habe ich an die sportliche Beanspruchung angepasst, sodass meine Beine auch nach dem dritten Tag noch nicht müde wurden. Nach hunderten Fahrradkilometern passierte ich die Ungarische Grenze und war in Kroatien. 

Die Tage des Sonnenscheins waren gezählt, Regen machte sich breit, die Kilometer fühlten sich nun länger an. Auf der Suche nach irgendeiner trockenen Schlafstätte sah ich im Naturpark „Kopacki rit“ eine Hinweistafel „Zimmer“. Leider war die Tafel nicht mehr aktuell, aber trotzdem konnte ich bei Ana in ihrem alten, umgebauten Haus eine Herberge finden. Glück? Zufall? Ich nenne es Bestimmung. 

Die Schafsbäuerin Ana bereitete gerade Feta in der Küche zu und wir plauderten angeregt am Küchentisch über ihre 400! Schafe, die sie zu pflegen und zu hüten hat. Ich wärmte mich mit einem Glas frisch gemolkener, warmer Schafsmilch.  

Lämmchen genießen die warmen Sonnenstrahlen. 😊 (Fotocredit: Ana Ursić)

Mit Ana sprach ich auch über die pharmazeutische Wirkung der Schafwolle. Schafwolle, oder auch Heilwolle genannt, legt man auf die betroffenen wunden Stellen. Das darin enthaltene Wollwachs wirkt wundheilungsfördernd und ist in vielen magistralen Rezepturen und auch Arzneispezialitäten enthalten.  

Rp.:/  

Zinkoxyd                         10 GR 

Wollwachsalkoholsalbe  90 GR 

Das fein gepulverte Zinkoxyd mit etwa 10 GR geschmolzener Wollwachsalkoholsalbe vollkommen gleichmäßig verreiben; dann fügt man allmählich den Rest der Salbengrundlage hinzu und rührt bis zum Erkalten. 

Bestens geeignet für wunde Stellen während einer langen Radtour. 😊 

Herzlichst

Maria Wachouschek

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