November-Blues

27. November 2018

Heuer hat uns die Sonne ungewöhnlich lange mit Licht und Wärme verwöhnt. Doch allmählich nehmen die tristen, grauen Tage wieder überhand. Viele von uns fühlen sich jetzt antriebslos und matt, die Lust auf Aktivitäten sinkt, und oft kommt es zu einer niedergeschlagenen Grundstimmung.

Doch woran merkt man, dass es sich nicht nur um eine vorübergehende Verstimmung, sondern eventuell um eine Form der Depression handelt? Und was kann man gegen die winterliche Tristesse tun?

 Am Ende wird alles gut. Photo@Maria Wachouschek

Die Anzeichen einer Depression können vielfältig sein. Viele Betroffene haben anfangs unspezifische körperliche Beschwerden wie Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Energiemangel. Weiters kommen oft Schlafstörungen, Angst und Reizbarkeit, nachlassendes sexuelles Interesse, missmutige Stimmung und Lustlosigkeit bis hin zur Apathie hinzu. Im Gegensatz zu einer Verstimmung gibt es bei einer Depression meist kein spezielles Ereignis (z.B. Trauerfall) als Auslöser. Wichtig: Sollten Sie mehrere der oben genannten Symptome über einen längeren Zeitraum bei sich beobachten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um eine eventuelle psychische Ursache abklären zu lassen.

Was hilft?

Mittel aus der Natur können sanfte Hilfe bei depressiven Verstimmungen leisten. Besonders wirkungsvoll sind Kombinationen aus Baldrian, Hopfen und Johanniskraut. Doch Vorsicht! Auch pflanzliche Mittel können Wechsel- und Nebenwirkungen verursachen, deswegen sollten Sie sich vor Einnahme unbedingt von uns beraten lassen. So kann es bei höheren Dosierungen von Johanniskraut zum Beispiel zu Lichtempfindlichkeit der Haut (Sonnenschutz nicht vergessen!) und zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (z.B. oralen Kontrazeptiva, Antidepressiva) kommen. 

Bewegung an frischer Luft fördert die Ausschüttung verschiedener Botenstoffe im Gehirn, die stimmungsaufhellend wirken. Durch Tageslicht wird die Bildung von Melatonin gehemmt, was uns besonders im Winter träge und antriebslos macht. In depressiven Phasen fällt es den Betroffenen jedoch oft besonders schwer, sich zu Sport und Bewegung zu motivieren. Hier können feste Verabredungen oder Sportgruppen nützlich sein, um sich einen Ruck zu geben. 

Soziale Kontakte helfen generell, die Stimmung zu heben. Das Gefühl, nicht allein zu sein, Emotionen zu teilen und die körperliche Nähe z.B. durch Umarmungen zu erleben ist für Erkrankte sehr wichtig. 

Ein strukturierter Alltag gibt Halt und Sicherheit. Feste Essenszeiten sollten auch trotz Appetitlosigkeit eingehalten werden. Ausgeprägte Müdigkeit verleitet oft zu einem Mittagsschlaf. Darauf sollte jedoch verzichtet werden, um einen guten Nachtschlaf nicht zu stören und den Tagesrhythmus nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Gehen Sie weiterhin Ihren gewohnten Aktivitäten und Hobbies nach! Das, was früher Spaß gemacht hat, sollte nicht aufgrund momentaner Lustlosigkeit aufgegeben werden.

Alkohol vermeiden. Auch wenn Alkohol im ersten Moment die Stimmung aufhellt - das Tief danach ist meist noch intensiver, und auf Dauer verstärkt sich Antriebsarmut und Energiemangel. Außerdem sind Exzesse einem geregeltem Tag-Nacht-Rhythmus und einem erholsamen Schlaf abträglich. Und genau der ist für Betroffene so wichtig.

Wir sind in unserer Apotheke gerne für Sie da, um Sie mit unserem Rat durch die trübe, kalte Jahreszeit zu begleiten. Und vielleicht können wir Sie ja sogar ein bisschen mit unserer guten Laune und unserem Lachen anstecken!

Herzlichst,

Ihre Dr. Kirsten Knape

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